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Frühzeitige Erkennung und Reaktion auf eine Verschlechterung des Patientenzustands in der allgemeinen Pflege

Ein Arzt misst die Temperatur eines Patienten.

Identifizieren einer Verschlechterung des Patientenzustands

Die frühzeitige Erkennung einer Verschlechterung des Patientenzustandes ist ausschlaggebend f[r eine schnelle Intervention bei kritischen Patientenzuständen wie Sepsis. Frühe Indikatoren können jedoch subtil sein, was die Erkennung erschwert und subjektiv macht.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Anzeichen nicht einzeln betrachtet werden dürfen. Oft weist das gleichzeitige Auftreten einer Gruppe von Werten oder Symptomen auf den Beginn einer schwerwiegenden Erkrankung hin, die sich beim Betrachten nur eines der Messwerte nicht diagnostizieren ließe. Das Verbinden der Punkte, um das vollständige Bild zu betrachten, ist entscheidend für schnellere und besser fundierte Pflegeentscheidungen.

Allgemeine Pflegestationen stehen bei der frühzeitigen Erkennung einer Verschlechterung des Patientenzustands vor mehreren einzigartigen Herausforderungen.

  • Der Zustand der Patienten verschlechtert sich zunehmend, während die Personalschlüssel im Allgemeinen unverändert bleiben.
  • Ein breiteres Spektrum von Mitarbeitern mit unterschiedlichem klinischen Schulungs- und Erfahrungsniveau erfasst Vitalzeichen von Patienten.
  • Einige wichtige Indikatoren für eine Verschlechterung sind nicht immer Bestandteil der routinemäßigen Erfassung von Vitalparametern (z. B. Atemfrequenz, Ein- und Ausgabe, Bewusstseinszustand).
  • Vitalparameter werden in diesem Bereich meist nicht kontinuierlich überwacht. Vielmehr werden sie, je nach Patient, während der Rundgänge alle vier bis sechs Stunden stichprobenmäßig geprüft. Die Zeit, die für die Beurteilung des Patienten während dieser Besuche am Krankenhausbett aufgewendet wird, ist entscheidend, um umfassende Informationen zu sammeln und verwertbar zu machen. So können Ärzte schnell reagieren und Behandlungsergebnisse verbessern.

Wie können allgemeine Pflegestationen die frühzeitige Erkennung verbessern, ohne bestehende klinische Arbeitsabläufe erheblich zu stören?

Die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung

Forschungsergebnisse lassen darauf schließen, dass Anzeichen und Symptome einer klinischen Verschlechterung bereits sechs bis acht Stunden vor einem Ereignis oder einem Herz-Kreislauf-Stillstand erkannt werden können.1 Die physiologischen Anzeichen und Symptome einer klinischen Verschlechterung können jedoch in frühen Stadien nur schwer zu erkennen sein.

  • Eine Verschlechterung des klinischen Zustandes eines Patienten tritt häufig über mehrere Stunden vor einem kritischen Ereignis auf, wodurch das Klinikpersonal bei frühzeitiger Erkennung von Anzeichen und Symptomen ein mögliches Interventionsfenster erhält.
  • Evidenzbasierte Praktiken zur frühzeitigen Erkennung einer klinischen Verschlechterung umfassen die Implementierung eines Notfallteams (Rapid Response Team, RRT).
  • Durch die schnelle Bereitstellung intelligent gefilterter Informationen zu bestimmten Patientenzuständen am Krankenhausbett kann die klinische Entscheidungsunterstützung verbessert werden.
  • Um die frühzeitige Erkennung zu unterstützen, weisen Track-and-Trigger-Methoden (TTMs) bestimmten Anzeichen und Symptomen, die der Patient zeigt oder benennt, einen numerischen Score zu.

Frühwarn-Scores, insbesondere automatisierte Systeme, verbessern nachweislich die Effektivität im Vergleich zu manuellen Berechnungen.

  • Pflegekräfte, die analytische Entscheidungen getroffen haben, aktivierten Notfallteams (Rapid Response Teams, RRTs) etwa doppelt so häufig wie die, die ihre Intuition nutzten.2
  • Berechnungen von modifizierte Frühwarn-Scores (Modified Early Warning Score, MEWS) dreimal täglich haben nachweislich zu doppelt so vielen RRT-Aufrufen geführt und die Anzahl der Verlegungen auf Intensivstationen um 40 % reduziert.3
  • Die Implementierung eines pädiatrischen Frühwarn-Scores (Pediatric Early Warning Score, PEWS) auf einer Kinderstation führte dazu, dass sich der Zustand von 85 % der Kinder mit einem PEWS von ≥ 3 innerhalb von 24 Stunden nach einer schnellen medizinischen Intervention verbesserte.4

Eine Lösung zur Verbesserung der Erkennung und Unterstützung bei schnelleren Pflegeentscheidungen

Es kann herausfordernd erscheinen, einen Prozess zur Erfassung der für die Erkennung einer Verschlechterung des Patientenzustands wichtigen Informationen zu integrieren und diesen zur Unterstützung im klinischen Entscheidungsfindungsprozess einzusetzen. Ein vielversprechender Ansatz ist die Integration als intuitiver Bestandteil des Prozesses zur Erfassung von Vitalparametern, den Ärzte täglich durchführen.

Die Welch Allyn Connex® Vitalzeichen-Geräte können Krankenhäusern dabei helfen, Vitalzeichen-Messungen mit der Erfassung zusätzlicher Informationen aus Patientenbeobachtungen zu kombinieren – und das alles in einem einzigen Arbeitsablauf.

  • Vitalparameter und zusätzlich erfasste Informationen werden automatisch berechnet, um einen Gesamt-Score für den Patienten zu generieren – direkt am Patientenbett.
  • Ärzte erhalten Meldungen, die auf der Grundlage des Patienten-Scores und der Protokolle Ihrer Einrichtung spezifische Reaktionsmaßnahmen beinhalten.
  • Die vollständigen Informationen können dann direkt an die Patientenakte in der EPA gesendet werden.

Zusammenfassung

Da medizinische und chirurgische Stationen weiterhin Patienten mit höherem Akuitätsgrad betreuen, benötigen sie intuitive Tools, die ihnen helfen, Anzeichen einer Verschlechterung des Patientenzustands zu erkennen und sie an bestehende Arbeitsabläufe anzupassen. Die Verwendung automatisierter Frühwarn-Scores, wie sie in Welch Allyn Connex Vitalzeichen-Geräten zu finden sind, kann dazu beitragen, Ärzte rechtzeitig bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen, um direkt am Patientenbett auf Veränderungen des Patientenzustands zu reagieren.

Literaturangaben

1. Utilization of Electronic Modified Early Warning Score to Engage Rapid Response Team Early in Clinical Deterioration; Melody A. Rose, DNP, RN; Lee Ann Hanna, PhD, RN; Sareda A. Nur, MD; Constance M. Johnson, PhD, RN. Journal for Nurses in Professional Development & Volume 31, Issue 3.

2. Parker, C. J. (2014). Decision-making models used by medical-surgical nurses to activate rapid response teams. MedSurg Nursing, 23(3), 159-164.

3. Ludikhuize, J., Borgert, M., Binnekade, J., Subbe, C., Dongelmans, D., & Goossens, A. (2014). Standardized measurement of the Modified Early Warning Score results in enhanced implementation of a Rapid Response System: A quasi-experimental study. Resuscitation, 85(2014): 676-82.

4. Ennis, L. (2014). Paediatric early warning scores on a children’s ward: a quality improvement initiative. Nursing Children and Young People, 26(7): 25-31.